Essenz des Songs „I’m Not What Happened To Me“ ist für mich eine Hymne an die innere Freiheit

Dieser Song ist wie ein sanfter Lichtstrahl, der sich durch alte Schatten webt.
Er erinnert uns daran, dass wir nicht mit unseren Wunden verwechselt werden müssen und dass jede Narbe nur die Erinnerung an einen überstandenen Weg ist, nicht unsere Identität.
Die Worte tragen eine Wahrheit, die tief im Körper nachklingt:
Wir sind nicht die Stille, in der wir verstummt sind.
Wir sind nicht die Mauer, an der wir einmal stehengeblieben sind.
Wir sind nicht das Dunkel, das uns zeitweise umhüllt hat.
Wir sind das, was sich erhebt.
Das, was wächst.
Das, was leuchtet.
Der Song beschreibt diesen inneren Wendepunkt.
Den Moment, in dem ein Mensch spürt, dass die Vergangenheit keine Ketten mehr hält.
Mit jedem Atemzug, mit jedem Schritt, formt sich ein neues "Ich", das nicht länger aus Schmerz besteht, sondern aus Entscheidung.
Der Entscheidung, frei zu werden.
Die Zeilen erinnern daran, dass die Sonne in uns nie erloschen ist.
Sie hat nur hinter Wolken gewartet.
Und sobald wir beginnen, unsere eigene Wahrheit zu pflanzen, beginnen wir von innen heraus zu erblühen.
Der Refrain ist wie ein kraftvolles Mantra:
"Ich bin nicht das, was mir widerfahren ist. Ich bin das, was ich sein will.
"
Es ist die Rückkehr zur Selbstgestaltung.
Die leise, aber unerschütterliche Gewissheit, dass Heilung möglich ist und dass wir uns selbst Schritt für Schritt in ein neues Sein hineintragen können.
Das Outro, mit seinen mantraähnlichen Tönen, wirkt wie ein letzter, liebevoller Schleier aus Licht: ein Aufstehen, ein Erheben, ein Heimkommen in die eigene Seele.
Dieser Song ist kein Lied über Schmerz.
Es ist ein Lied für mich über Erinnerung und über Befreiung.
Ein Lied darüber, dass wir immer mehr sind als unser dunkelster Moment.
Und das das Licht, das wir in uns tragen, stärker ist als alles, was uns je verletzt hat.
Und genau deshalb berührt mich dieser Song so tief.
Denn auch in meinem eigenen Leben gab es einen Moment, an dem die Welt still wurde.
Ein Moment, der meinen Körper, meinen Alltag und mein Vertrauen erschütterte.
Die Diagnose "Hirntumor". Die Operation. Die Zeit danach, in der jeder Schritt ein neuer Anfang war und in der ich oft nicht wusste, ob ich mich jemals wieder so fühlen würde wie früher.
Lange Zeit habe ich geglaubt, dass dieses Ereignis mich für immer definiert.
Das meine Grenzen mein neues Zuhause wären.
Das meine Geschichte von nun an von Schwäche erzählt.
Doch irgendwann – fast unmerklich – begann etwas in mir zu erwachen.
So wie im Song. Ein zarter Funke, ein inneres Aufrichten.
Eine Stimme, die leise flüsterte:
"Du bist nicht das, was Dir geschehen ist. Du bist das, was Du aus Dir erschaffst."
Ich begann, die einzelnen Teile meines Weges neu zu betrachten.
Die Therapien, die kleinen Fortschritte, meine Spaziergänge, die Übungen, die Tränen, die Hoffnung.
Und ich spürte, wie sich aus jedem dieser Mosaikstücke ein neues Bild formte.
Eines, das nicht mehr von Schmerz erzählte, sondern von Wachstum, Kraft und Klarheit.
Mit jedem Atemzug lernte ich, mich nicht über meine Vergangenheit zu definieren.
Mit jedem Schritt durfte ich erfahren, dass Heilung kein einmaliges Ereignis ist, sondern ein liebevoller Weg zurück zu mir selbst.
Und ich entdeckte, dass meine Sensibilität, meine Wahrnehmung und meine Verbindung zu den feinen Ebenen des Lebens keine Schwäche sind, sondern genau das Licht, das mich trägt.
Heute weiß ich!
Meine Geschichte hat mich nicht gebrochen.
Sie hat mich geöffnet.
Sie hat mich zu der gemacht, die ich jetzt bin, eine Begleiterin, eine Lichtträgerin, ein Mensch, der anderen Mut machen möchte, ihren eigenen Weg zu gehen.
Der Song erinnert mich daran, wie weit ich gekommen bin.
Und er erinnert mich daran, dass wir alle die Kraft in uns tragen, uns neu zu erschaffen, egal, wie dunkel ein Abschnitt unseres Lebens einmal war.
Ich wünsche Dir viel Hörvergnügen und das Dir dieser Song auch Mut und Kraft gibt.
Deine
Katrin

